Social Media Aktivitäten von Privatpersonen sind häufig eine Art Hobby, doch wenn Unternehmen darüber nachdenken, ob sie Social Media Aktivitäten starten sollten, ist dies kein Selbstzweck. Vielmehr geht es darum, durch die Nutzung zusätzlicher Kommunikationskanäle mehr potenzielle Kunden erreichen und somit auch mehr Umsatz erzielen zu können. Doch wie realistisch ist diese Erwartung, und wie hoch sind die Umsatzsteigerungen, die sich durch Social Media Aktivitäten erzielen lassen?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn zu unterschiedlich sind die Kundenzielgruppen der verschiedenen Unternehmen und deren Informations- und Kommunikationsgewohnheiten. Gleichwohl gibt es durchaus einige Anhaltspunkte dafür, wie sich Aktivitäten im Bereich Social Media auf die Umsatzentwicklung auswirken können. Interessant ist in diesem Eine von Wissenschaftlern der Universität Aalto in Finnland in Kooperation mit der Universität Buffalo sowie der Texas A&M Universität realisierte Studie zu den Auswirkungen von Social Media Aktivitäten im Onlinehandel kam beispielsweise zu dem Ergebnis, dass diejenigen Kunden eines Onlineshops, die auch dessen Social-Media-Präsenz nutzen, für durchschnittlich 5,6 Prozent mehr im Shop einkaufen als jene Kunden, die mit dem Unternehmen nicht über soziale Medien in Kontakt waren. Zudem zeigte sich, dass die Nutzer der Social-Media-Angebote des Unternehmens den Onlineshop im Schnitt fünf Prozent öfter besuchten als andere Kunden.
Allerdings lassen sich diese Zahlen nicht ohne Weiteres verallgemeinern. Denn zum einen ist der Einfluss von Social Media Angeboten auf die Umsatzentwicklung von Plattform zu Plattform unterschiedlich, und diese Unterschiede können wiederum von Branche zu Branche oder von Warensortiment zu Warensortiment variieren. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Social-Media-Plattformen analysierte eine von Adobe durchgeführte Studie. Dabei ergab sich, dass sich mit dem Besucher des Facebook-Profils eines Unternehmens durchschnittlich 0,93 US-Dollar erwirtschaften ließen, während es bei Twitter und Pinterest nur 0,44 US-Dollar beziehungsweise 0,55 US-Dollar waren. Allerdings konnten die beiden letztgenannten Plattformen in diesem Bereich deutlich aufholen, während der mit einem Facebook-Besucher erzielbare Umsatzzuwachs nur vergleichsweise moderat ausfiel. Ein Problem stellen dabei die unterschiedlichen Präsentationsmöglichkeiten auf den einzelnen Social-Media-Kanälen dar. Während sich Produkte beispielsweise bei Facebook oder Instagram relativ umfassend präsentieren lassen, ist dies bei Twitter nur sehr eingeschränkt möglich.
Insofern sollten Unternehmen, die ihre eigenen Social Media Aktivitäten starten wollen, um mehr Umsatz zu erzielen, dies stets durch ein sorgfältiges Erfolgscontrolling begleiten. So können sie feststellen, auf welchen Social-Media-Plattformen ihre Aktivitäten die größte Wirkung entfalten und wo sie sich eventuell weniger lohnen. Denn zum einen verändern sich die Gewohnheiten und Interessen ihrer Zielgruppen, und zum anderen sind auch die Reichweiten und umsatzwirksamen Effekte der einzelnen Plattformen nicht konstant, sondern ändern sich im Laufe der Zeit. Als sicher darf jedoch gelten, dass ein kompletter Verzicht auf Aktivitäten in den sozialen Medien nicht zu empfehlen ist. Denn wer als Unternehmen in den sozialen Medien überhaupt nicht präsent ist, riskiert bei wichtigen Kundenzielgruppen immer mehr aus dem Blickfeld zu geraten.
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